Heimliches Berlin (Daniel Schrader)
Franz Hessels kleiner Berlin-Roman "Heimliches Berlin" begleitet eine Gruppe junger Menschen eine Nacht und einen Tag lang durch Kneipen, Bars, Theater und Wohnungen im Berlin der 1920er Jahre. Hessels Figuren, die vielfach heraufbeschworene Atmosphäre und das Lebensgefühl ihrer Zeit zeichnen sich dabei aus durch ein seltsam unverbindliches Verhältnis zur Realität.
Aus heutiger Sicht regt sich der Verdacht, dieser verschobene Realitätsbezug könnte sich an irgendeiner Stelle in die DNA der Stadt eingeschrieben haben und fortwirken. Die Inszenierung erweitert deshalb die Geschichte von "Heimliches Berlin" und erzählt sie über ein ganzes Jahrhundert hinweg. Sie verringert die Distanz zum nostalgisch verklärten, mit Kitsch und Klischees überladenen Bild Berlins in den 20ern und führt zugleich eben diese Verklärung als typische Berliner (Über-)Lebensstrategie vor.
Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Prenzlauer Berg, 10437 Berlin
Nicht uneingeschränkt barrierefrei.
Credits:
Mit: Gina Henkel, Toni Jessen, Andreas Klopp, Tina Pfurr, Conrad Rodenberg, Wieland Schönfelder, Ina Tempel
Regie: Daniel Schrader
Bühne: Wieland Schönfelder
Kostüme: Nina Kroschinske
Musik: Conrad Rodenberg
Dramaturgische Mitarbeit: Nicola Ahr
Licht: Volker M. Schmidt
Eine Produktion von Daniel Schrader / Ballhaus Ost
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds