Lacuna (Marcozzi Contemporary Theater)
"Der Geheimdienst existiert, um rechtswidrig zu handeln [...] zwar gemäß verfassungsrechtlicher Legitimierung, aber auf illegale Weise, denn andernfalls hätten sie keinen weiteren Existenzgrund."
Francesco Cossiga (italienischer Ministerpräsident, Staatspräsident der Republik Italien von 1974 bis 1992, Senator auf Lebenszeit).
"Lacuna" ist eine Einzelperformance des physischen Theaters, die sich mittels einer politisch fiktiven Narrative mit der Bedeutung des 'Staatsgeheimnisses' und den Modalitäten ihrer Aufrechterhaltung durch den Staat beschäftigt.
Inspiriert ist die Performance durch einen Bombenanschlag auf dem Hauptbahnhof in Bologna am 2. August 1980, über deren Tatbestand die italienische Regierung weiterhin ein Staatsgeheimnis wahrt.
Dokumente und Informationen zu verheimlichen, ist eine gängige Strategie des Staates, um das Einschreiten richterlicher Instanzen zu vermeiden. Wo hält der Staat diese Informationen unter Verschluss? Auf einem verschlüsselten Server? In einem Tresor? Im Körper eines Menschen?
"Die Tatsache, dass ich jedes Jahr auf den Straßen und Plätzen Bolognas von der Bevölkerung beschimpft werde, ist zum einen Ritual geworden und zum anderen denke ich, sie haben alle das Recht dazu, sich so zu verhalten." F. Cossiga
Premiere am 14.06.2017.
Theater Expedition Metropolis, Ohlauerstrasse 41, Kreuzberg, 10999 Berlin
Credits:
Performer, Concept, Text: Daniela Marcozzi
Artistic Support, Text: Peter Rose
Music : Louis DeCicco