Geschichte und ihre Umwege – ein Herzthema Heiner Müllers. Diese Wanderung führt auf einer direkten Geschichtsachse vom Potsdamer Platz in den Prenzlauer Berg und durch Themen unserer Gegenwart.
In der ZUsammenKUNFT werfen wir einen doppelten Blick in unsere gesellschaftliche Zukunft: Wir sehen ein Modellprojekt, das die Koalition von Kulturschaffenden und Geflüchteten probt. Und wir begleiten Kinder der Notunterkunft, die sich in „You and Me and Us“ auf die Suche nach ‚Glückshausen’ gemacht haben.
Ein paar Schritte weiter können wir der „Müllermatrix“ unsere brennenden Fragen zur Gegenwart stellen. In der Reanimation von Interrobang äußert sich Heiner Müller zu aktuellen Themen wie dem Untergang Europas, Migration und sozialer Ungleichheit.
Mit geschärften politischen Sinnen führt der Weg nach Berlin Mitte, wo vor genau 64 Jahren der Arbeiteraufstand in der DDR blutig beendet wurde. Einfache Antworten ließ Heiner Müller zu diesem Thema genauso wenig gelten wie zu der Frage, ob (politischer) Mord gerechtfertigt ist. Und auch die multimediale Soloperformance „HOW TO KILL SOMEBODY“ von Costa Compagnie nähert sich der Frage behutsam.
Der monumentale Ernst Thälmann grüßt am Wegesrand, bevor wir zum Abschluss ein frühes Müller Stück im Theater unterm Dach serviert bekommen. „Der Horatier“ tötet für seine Stadt Rom, schießt jedoch fanatisch übers Ziel hinaus. Die AGENTUR FÜR ANERKENNUNG erweitert Müllers Text mit persönlichen Erfahrungen und hinterfragt: Sind Schuld und Verdienst immer sauber zu trennen?