Die Dependancen
Allmende-Kontor
Der Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld wurde im Rahmen der Pionierprojekte auf dem ehemaligen Flughafenfeld durch die Initiative von 13 Gemeinschaftsgartenaktivist*innen, Forscher*innen und Freund*innen des urbanen Gärtnerns und der urbanen Landwirtschaft gegründet.
Am 16. April 2011 entstanden auf einer Fläche von 5000 qm die ersten 10 Hochbeete mit etwa 20 Beteiligten. Seitdem gedeiht der Garten und seine Gemeinschaft mit mehr als 250 Hochbeeten und über 600 Mitgärtner*innen – selbstorganisiert. Am 5. Juni 2014 hat sich der Verein Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor e.V. gegründet.
Der Garten auf der Neuköllner Seite des Tempelhofer Feldes hat Wurzeln geschlagen und ist in den letzten Jahren zu einem einzigartigen stadtübergreifenden Anziehungspunkt im Sinne der Bildung, Vernetzung und Erholung geworden. Den Begriff der Allmende (des gemeinschaftlichen Eigentums, des genossenschaftlichen Handelns) wiederzubeleben und Themen der Stadtentwicklung, der Ernährungssouveränität und Interkulturalität zu verankern, hat sich das Allmende-Kontor zur Aufgabe gemacht.
aquarium
Im aquarium, am südwestlichen Kotti gelegen, entstehen neue Räume für Begegnung, Austausch und Vernetzung; initiiert aus dem Team des benachbarten Südblocks.
Dort liefen eine Vielzahl von Raumanfragen zusammen – beispielsweise für Nachbarschafts- und Vernetzungstreffen, zur Durchführung von Konferenzen, Kunst- und Kulturprojekte oder rollstuhlgerechte Räume für Beratungsarbeit. Daher war es naheliegend, sich auf die leerstehende Fläche, zwei Türen vom Südblock entfernt, zu bewerben. Denn Aquarien Meyer war aus dem Geschäft im Erdgeschoß ausgezogen. Eine Trägerstruktur wurde aufgebaut.
Nach umfangreichen Bauarbeiten wird die rollstuhlgerechte Fläche jetzt zu einem Drittel für Büros und Beratungen genutzt, unter anderem von der ASL (Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen) e.V. und dem BAV (Berliner Assistenzverein) e.V..
Zwei Drittel der Fläche stehen für eine flexible Nutzung zur Verfügung. Hier treffen sich Nachbar*innen, unterschiedliche Initiativen und Gruppen, es finden Podiumsdiskussionen, Lesungen, Seminare und Workshops statt, und verschiedenste Ausstellungskonzepte finden hier ihren Platz.
Das Platzhaus
Am Rande und inmitten des Helmholtzplatzes steht das Platzhaus; ein ehemaliges Toilettenhäuschen, das sich zu einem nachbarschaftlichen Ort im Kiez entwickelt hat, an dem auch Menschen mit geringem sozio-ökonomischem Potential gesellschaftliche Teilhabe und -gabe leben und erleben können. Ein Haus, dessen Kontur durch Zeichnungen der letzten Jahrzehnte beschrieben wurde und wird, und dessen Architektur im Sinne von ZU-SAMMEN-UND-AUS-EIN-ANDER-SETZUNGEN beweglich bleibt.
Seit der Förderverein Helmholtzplatz e.V. 2002 das Licht der Welt erblickte, betreiben WIR das Platzhaus am Helmholtzplatz 0. Er offenbart heute die Spuren eines von schrägen Besitzverhältnissen und super verschiedenen Lebenswelten bestimmten Daseins.
WIR sind und waren Menschen aus diesen Welten, die dieses fragile Projekt, ehrenamtlich, durch die letzten wilden Zeiten des ,,Aufbau-Ost-zu-West“ bis zum ökonomischen Zustand des Endkapitalismus begleitet und getragen haben. Es ist eine Möglichkeit für all jene, die dabei sein wollen und Zeit haben, Zeichen zu setzen im Sinne von Ruhe, Solidarität und Utopie.